GIS für erneuerbare Energien
Erneuerbare Energien werden zur Deckung des weltweit steigenden Energiebedarfes immer wichtiger. Doch trotz der grösseren Verbreitung von dezentralen Produktionsorten für erneuerbare Energien ist der Einfluss auf die örtliche Bevölkerung wie auch der Deckungsanteil am nationalen bzw. lokalen Energiebedarf weitgehend unbekannt. Interdisziplinäre Planung und angemessene politische Strategien werden daher für eine ausgewogene und nachhaltige Integration und Anpassung immer wichtiger.
Ein Geoinformationssystem (GIS) verwendet digitale Karten und georeferenzierte Daten um die verschiedenen Eigenschaften des Raums (bzw. eines Landes) in verschiedenen Skalen darzustellen. GIS wird in verschiedenen Bereichen angewendet, so zum Beispiel zur Stadt- und Infrastrukturplanung, zur Sozial- und Wirtschaftsanalyse, aber auch zur Planung im Bereich erneuerbarer Energien in einem bestimmten Gebiet.
Die Forschung am Lehrstuhl für Geoinformations-Engineering strebt in diesem Bereich die Entwicklung von Algorithmen und Berechnungsverfahren an, um das technische und ökonomische Potenzial der Wind- und Sonnenenergie in der Schweiz zu bestimmen. Dabei sollen sowohl die bestehenden regulatorischen wie auch ökonomischen Grenzen in die Berechnungen einbezogen werden. Im Rahmen eines aktuellen Projektes wird ein anwenderfreundliches Programm entwickelt, welches dem Benutzer folgende Möglichkeiten bieten soll:
- Bestimmung geeigneter Flächen (Bodenfläche und Dächer) zur Installation von Wind-und Solaranlagen in der Schweiz.
- Bestimmung der ökonomischen Leistung dieser Flächen.
- Durchführen von Sensitivitätsanalysen zur Bestimmung des Anteiles am Energieziel des Bundes.
- Bestimmung der Auswirkungen einer Verbreitung erneuerbarer Energien auf den Strompreis.